Ein Schadenrückkauf verringert die Beiträge bei der Autoversicherung
Wer seiner Autoversicherung einen Schaden meldet, wird in den meisten Fällen in der Schadenfreiheitsklasse zurückgestuft und muss somit im Folgejahr mit einem höheren Versicherungsbeitrag rechnen, wenn im Vertrag kein Rabattschutz vereinbart wurde. Sollten dabei in einem Kalenderjahr von der Versicherung mehrere Schäden reguliert werden, fällt dementsprechend die Rückstufung auch stärker aus. Dann hilft selbst ein vertraglich geregelter Rabattschutz nicht mehr, mit dem der Versicherungsnehmer in der Regel nur einen Schaden frei hat. Wie schnell es aber dazu kommen kann, wissen all diejenigen die beim Ein- oder Ausparken schon einmal ein anderes Fahrzeug beschädigt haben.
Während ein Haftpflichtschaden, also ein Schaden der einem anderen zugefügt wird, umgehend der Autoversicherung gemeldet werden muss, kann ein Autofahrer mit Vollkaskoschutz selbst entscheiden, ob er den Schaden dem Versicherer meldet oder diesen aus eigener Tasche bezahlt. Das hängt natürlich auch von der Schadenssumme ab, die nicht höher als 1000 Euro liegen sollte. Bereits ein solch eher niedriger Betrag führt zur Rückstufung in eine schlechtere Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse).
Selbst wenn der Versicherer einen solchen geringen Bagatellschaden schon übernommen hat, besteht für den Versicherungsnehmer noch die Möglichkeit eines Schadenrückkaufs.
Was geschieht bei einem Schadenrückkauf?
Durch einen Schadenrückkauf ist es dem Versicherten möglich, die Summe der Versicherungsgesellschaft zurückzuzahlen, die sie für die Schadensregulierung nach einem Unfall aufbringen musste. Die Möglichkeit der Rückzahlung ist allerdings zeitlich begrenzt und kann je nach Anbieter sechs oder auch zwölf Monate betragen. Damit hat der Versicherungsnehmer genügend Zeit, das Für und Wider für sich selbst abzuwiegen.
Ist die Entscheidung für einen Schadenrückkauf getroffen und die gesamte Summe der Autoversicherung zurücküberwiesen, stuft ihn diese wieder in die Schadenfreiheitsklasse ein, die er vor dem Unfall hatte. Das geschieht sowohl für die Kfz-Haftpflicht als auch für die Vollkaskoversicherung, deren SF-Klassen separat behandelt werden. Dadurch wird die Zahlung eines höheren Versicherungsbeitrags verhindert, was sich auf die Jahre gesehen bei kleineren Schadenssummen fast immer positiv auswirkt.
Wann lohnt sich ein Rückkauf genau?
Ob sich ein Schadenrückkauf für den Versicherten lohnt, lässt sich nur individuell beantworten, weil hier viele Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Hierzu zählen neben der bereits erreichten Schadenfreiheitsklasse, die Höhe des Versicherungsbeitrags, der gewählte Tarif und natürlich auch die Schadenssumme. Grundsätzlich aber ist es empfehlenswert, dass kleinere Unfallschäden unter 1000 Euro besser selbst bezahlt werden sollten, da auch diese eine dauerhaft höhere Belastung beim Versicherungsbeitrag verursachen.
Eine große Hilfe bei der Entscheidungsfindung für den Versicherungsnehmer bieten in jedem Fall die Rückstufungstabellen seiner Autoversicherung. Denn damit kann er sehr leicht herausfinden, in welcher SF-Klasse er mit und ohne Schadenrückkauf landen würde und welchen Beitragssatz er dann zahlen müsste.